#7 Stefanie Dauser
Massagetherapeutin
Soul Sister Interview von Mai 2017
1. Wer bist du und warum bist du hier?
Hmm…warum bin ich hier…Ich bin hier weil mich meine Mutter in ihrem Leib genährt hat, ich bin hier weil es Luft zum Atmen gibt, die meine Lungen füllt. Weil mein Körper sich entschieden hat gesund zur Welt zu kommen und das Universum sich gedacht hat, dass ich in dieser Welt einen Platz verdient habe, um ein „Ich“ zu sein, um für Andere da zu sein, Halt und Liebe zu geben. Ich bin hier um meinen Platz in der Welt zu finden.
2. Was bedeutet für dich «weibliche Magie»?
Der weibliche Körper mit seinen Zyklen und Wundern in Verbindung mit unserem Geist. Frau zu sein ist Stärke und Schwäche fühlen und zeigen, Weichheit verkörpern und robust sein, stolz und verletzlich zugleich sein dürfen. Wir geben Halt und möchten uns auch Anlehnen dürfen. Wir halten Familien zusammen, schenken Leben, sind ein Bestandteil des Ganzen und doch ein eigenes Individuum. Zu oft passen wir uns an. Passen uns an das „starke Geschlecht“ an, an den Beruf den wir ausüben, an die Gesellschaft in der wir uns befinden. Und doch trägt jede von uns den Ruf der Freiheit in sich, das Flüstern unserer Seele. Wir müssen dem Flüstern nur folgen lernen.
3. Wie fühlt sich das an, wenn man dem Ruf seiner Seele folgt?
Lange habe ich gebraucht um meiner inneren Stimme zuzuhören. Immer wieder habe ich sie unterdrückt und weggeschoben. War launisch, höchst emotional und nah an der Verzweiflung – ohne zu wissen was da eigentlich passiert – „Was ist denn nur los mit mir?“ – und dann kam ein Knackpunkt an dem ich mich frei gestrampelt habe und das Mädchen in mir endlich eine Stimme bekam. Ich bin meinem Herzen gefolgt, raus in die Natur, raus ins unkonventionelle Leben, raus, raus, raus. Weg, weg, weg. Und oft hat man mir vorgehalten es sei nur Spinnerei und Weglaufen. Nein! Ich bin frei, lebe zusammen mit Menschen die ehrlich miteinander umgehen, wo klare Worte und Gefühl zählen. Auf der Quinta das Relvinhas in Portugal kann ich die sein, die ich bin und meine kreative Energie versprühen. Und das fühlt sich schön an, einfach toll, ultra gut, phänomenal mit Kribbeln und Luftsprüngen! Dieses Gefühl gibt mir Mut mich selbst zu verwirklichen, mir immer wieder etwas neues Aufzubauen und zu wachsen. Mit meinem kleinen Projekt travelandtreatments möchte ich meine Seele sprechen lassen und Teilnehmenden dieses Gefühl vermitteln welches ich spüre, seit ich auf meinem Pfad gehe…ein großes breites Grinsen in dem Gesicht der Menschen nach einer Behandlung oder wenn sie bei uns auf der Quinta Ferien machen ist genau das Geschenk, welches mir Kraft gibt immer weiter zu machen.
4. Wie schöpfst du Kraft für deinen Weg?
Ich schöpfe Kraft in der Natur, sie nährt mich. Das Wasser des Atlantik oder die Berge der Algarve mit den Kork- und Eukalyptuswäldern, wie von Feen bewohnt. Ich schöpfe Kraft aus meiner Arbeit, den Menschen, bei einer Wanderung, einer Massage oder einfach während einer Entspannungsstunde in der ich spüre wie allein durch meine Stimme die Menschen im Raum immer mehr loslassen.Ich bin sehr feinfühlig für die Energien die mich umgeben, das ist nicht immer einfach. Ich schütze mich ganz bewusst, nehme an Ritualen Teil um mich zu stärken, gehe zu Frauenkreisen und verbringe einfach bewusst Zeit mit mir selbst. Ein Date mit dir selbst zu haben kann so viel Wärme bringen ohne dass es einer anderen Person bedarf. Dann nehme ich ein Bad, lese oder kreiere ein kleines Ritual für mich.
5. Hast du ein tägliches Ritual, um dich selbst zu nähren und wertzuschätzen?
Wenn ich morgens aufwache, versuche ich die Umgebung um mich herum ganz bewusst wahrzunehmen. Auch wenn das kitschig klingen mag, ich mache mir ganz genau bewusst wo ich gerade bin und bin dankbar für das was mich umgibt, egal ob es schneit oder regnet oder mir die Sonne ins Gesicht scheint. Ich habe allein mit meiner Kraft bewirkt da zu sein wo ich mich gerade in diesem Moment befinde. Ein anderes Ritual ist etwas was mir eine Freundin ans Herz gelegt hat. Einfach in Momenten wo andere Menschen versuchen ihre negative Energie auf dich zu übertragen, lächeln und atmen. Dann ist das alles schon viel einfacher – den anderen Menschen einfach er oder sie selbst sein lassen ohne sich zu ärgern oder ein schlechtes Gefühl zu entwickeln. Jeder ist das was er ist.
6. Was ist deine größte Angst? Was sind deine «magic tools» wenn die Angst kommt?
Lange hatte ich Angst vor dem Alleinsein. An einem Punkt wo ich gemerkt habe, dass Alleinsein auch etwas Schönes ist, habe ich diese überwunden. Nun ist meine größte Angst etwas ungenau. Sie ist irgendwo in mir drin, sie klar zu benennen fällt mir gerade schwer. Sie lebt unterbewusst in mir.
7. Was macht eine starke Frau für dich aus? Nenne 3 Frauen, die dich inspirieren.
Eine starke Frau geht ihren Weg. Sie liebt mit Leidenschaft und kämpft für sich und ihre geliebten Menschen. Frida Kahlo ist eine sehr starke Frau in meinen Augen, trotz all ihrem Schmerz, ihren Verlusten ist sie durch jeden Abgrund gegangen und wieder aufgestanden und durch ihre Bilder ließ sie die Welt an ihrem Inneren teil haben, das finde ich sehr bewundernswert. Meine Oma ist eine starke Frau, ohne Erklärung. Sie ist es einfach für mich – das ist ein starkes Gefühl in mir.Ich bin eine starke Frau und inspiriere mich selbst immer wieder. Allgemein kann man von jeder Frau etwas lernen, wir müssen uns einander mitteilen um unsere Stärken zu erkennen, wenn wir selbst nicht darauf kommen was in uns schlummert.
8. Was können wir Frauen der Welt geben?
Mut. Liebe. Hoffnung. Wenn wir zusammen halten können wir viel bewegen.
9. Wie stellst du dir eine weise Frau vor? Beschreibe dich in 30 Jahren. Wer schaut Dir entgegen?
Wenn ich mich in 30 Jahren sehe, grinst mir eine Frau entgegen, die zufrieden auf ihrem Berg sitzt. Wer weiß schon wo dieser steht? Er wird mich schon finden.
10. Welche 3 Inspirationen möchtest du anderen Frauen mit auf ihren Weg geben?
Respektiere dich selbst und andere dafür was du bist und was sie sind. Sei du selbst, hab keine Angst davor. Manchmal muss man Menschen gehen lassen, die einen daran hindern man selbst zu sein. Das macht nichts, es kommen neue wertvolle Wesen in dein Leben.
Liebe deinen Körper und behandle ihn gut.
Nimm den Druck raus. Druck macht hilflos und unproduktiv. „Ich muss / Ich soll“-Gedanken und Sätze ändern in „Ich kann / Ich darf / Ich möchte“. Dann lässt es sich alles schon viel leichter schaffen. Niemand ist perfekt.
Danke dass du deine Gedanken mit uns teilst!
Stefanie Dauser, Massagetherapeutin.
"Mein Name ist Stefanie und ich arbeite mit den Menschen aus Leidenschaft. Als ich anfing zu massieren war es, als ob sich eine Tür öffnet und endlich konnte ich etwas mit der Energie in mir anfangen. Seitdem massiere ich, gebe Entspannungstrainings und Kinder-Yoga-Kurse. Dieses Jahr fiel die Entscheidung nach Portugal zu ziehen. Hier kann ich mich selbst verwirklichen, ich bin dem Ruf der Freiheit gefolgt."