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#3 Evelyn Einhäuser

Yogatherapeutin

Soul Sister Interview Stand Dezember 2016

1. Wer bist du und warum bist du hier?

Das was mich seit jeher interessiert und bewegt hat, ist gelebte Spiritualität und höheres Bewusstsein. Ich bin Yogalehrerin und Yogatherapeutin und lebe seit drei Jahren in Indien. Yoga wird im traditionellem Yoga und der Tradition, in der ich unterrichte (T. Krishnamacharya, khyf.net), ganz anders aufgefasst als wir es im Westen kennen. Es gibt keine Gruppenklassen und es geht auch nicht darum physisch an sich oder einer Asana zu arbeiten.

Neben der Behandlung von Krankheiten und emotionalen Problemen in der Yogatherapie in unserem Center geht es mir vor allem darum, Menschen zu ihrer Ganzheit zurückzubringen.

Was heißt das? Wir sind alle multidimensionale Wesen die aus verschiedenen Schichten (physischer Körper, emotionaler Körper, mentaler Körper, Energiekörper, etc.) und verschiedenen „Selbst“ bestehen, einem mehr menschlichen Selbst und verschiedenen höheren Selbstaspekten. Die meisten unserer Probleme stammen daher, dass wir verschiedene Aspekte unseres Selbst abspalten und in Dualität leben.

Das bedeutet für manche Menschen zum Beispiel, dass sie ihren Körper getrennt von ihren Emotionen oder ihrem Bewusstsein wahrnehmen. Wenn ich irritiert, ängstlich, wütend etc. bin, wird sich das jedoch auch im Physischen manifestieren weil es keine Trennung zwischen diesen Ebenen in uns in Realität gibt. Ich zum Beispiel bekomme eine Hautallergie wenn ich irritiert bin. Jegliche physische Manifestation ist immer Ausdruck einer Energie. Wir müssen wieder lernen, die Signale zu deuten, die unser Körper gibt und lernen uns in unserer Ganzheit zu verstehen.

Dann gibt es Menschen, die ihr höheres Selbst von sich abgespalten haben, also diese ureigene intuitive Stimme nicht hören oder hören wollen oder sich nicht trauen, in Verbundenheit mit ihrer Seele und ihrem Herzen zu leben. Sie stecken in Jobs oder einer Realität, die ihnen gar nicht gefällt. Oder in spirituellen Systemen und Gruppen, die auch eine autoritäre Meinung vorgeben und die Menschen nicht wirklich zurück zu sich selbst führen. Da steckt oft Trauma dahinter und auch Ängste sich selbst zu zeigen in der eigenen Authentizität. Jeder Mensch hat unfassbare Potentiale, das Yogasutra spricht davon und je mehr die Menschen sich trauen, dieser inneren Stimme zu folgen, desto mehr nähern sie sich ihren Potentialen.

Im Yoga verurteilen wir nicht oder versuchen Menschen Label zu verpassen, sondern wir arbeiten daran, vorhandene negative Energien zu verändern. Daher mag ich Yoga sehr als Möglichkeit, energetisch zu arbeiten. Ich habe da eine Vielzahl an Werkzeugen zur Verfügung um eine Energie zu drehen, von bestimmten Atemtechniken über Visualisierungen und energetischen Verschlüssen bis hin zu Mantren und Asanas. Jeder Mensch bekommt eine andere Praxis von mir die ich speziell für diejenige Person entwerfe.

Mir liegt viel am Herzen, dass Menschen zurück zu sich selbst finden, zu ihrer eigenen Kraft und ihre Integrität leben. Das bedeutet, dass man sich selbst wieder respektieren lernt, nicht das eigene Ego, sondern die eigenen höheren Aspekte, diese Stimme in uns die mit allem verbunden ist. Ich beschäftige mich viel mit der holografischen Auffassung des Universums die auch in der Quantentheorie beschrieben wird, also dass unsere Realität eigentlich nur eine Spiegelung unserer eigenen Gedanken und Glaubensgrundsätze ist. Ich habe einmal Bruce Lipton für unser Onlinejournal (wir führen ein Onlinemagazin über verschiedene Heilmodalitäten, synergies-journal.com) interviewt, er hat ein Buch geschrieben über Epigenetik und in Studien gezeigt wie stark unsere Einstellungen und Glaubenssätze unsere Zellen und DNA und somit unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden beeinflussen. Für mich ist das ungeheuer spannend zu sehen wie Menschen ihre Realität verändern können nur dadurch, dass sie ihr Inneres verändern. Ich habe gesehen wie sich Menschen im Aussen komplett drehen, also plötzlich anders auf Menschen reagieren oder sich die Beziehung zu jemandem dreht, weil der oder diejenige in sich selbst etwas verändert hat.

Das ist für mich ungeheuer spannend, zu verstehen, dass wir alles und ich meine tatsächlich alles in unserem Äußeren als Erwachsene selbst kreieren. Es geht also darum sich der eigenen Verantwortung und gleichzeitig Göttlichkeit wieder bewusst zu werden und selbstbestimmt sein Leben zu führen. In diesem Bereich entsteht gerade wahnsinnig viel, also Heilmethoden die mit diesem holografischen Modell arbeiten. Das ist alles unfassbar spannend und auch effektiv, um unterbewusste negative Verhaltensmuster zu löschen und auch karmische Dinge aufzulösen oder mit der Ahnenreihe zu arbeiten.


2. Was bedeutet für dich «weibliche Magie»?

Nach Jahrhunderten der Unterdrückung kommt die weibliche Energie ganz stark gerade zurück. Ich meine damit nicht nur in Frauen, auch wenn Frauen gerade eine besonders starke Rolle darin haben, das Alte abzulegen und sich wieder ihrer Göttlichkeit und Naturverbundenheit zu erinnern und diese gemeinsam mit anderen Frauen zu zelebrieren. Deshalb ist Gypsie Mama echt toll! (Anm. d. Red.: Bezug zu meiner *alten Website)

Wir haben lange in einer Gesellschaft gelebt die durch männliche, verwundete Attribute geprägt war, also Dinge einzuordnen, linear und analytisch zu denken und zu leben, zu manifestieren, zu konkurrieren, beruflichen bzw. materiellen Erfolg zu haben, zu arbeiten, Stärke zu zeigen, Durchsetzungswillen, etc. Uns hat diese Energie bewusst und unbewusst über Jahrtausende beeinflusst. Man muss sich nur die Weltreligionen ansehen und ich meine damit eigentlich die meisten, da immer Vatergötter an eine höchste Stelle gesetzt wurden. Die weiblichen Göttinen sind immer unten angereiht. Das hat uns auch beeinflusst unbewusst, genauso wie die Unterdrückung der Erde, der Natur, der Erdmutter. Frauen sind oft heutzutage mehr männlich als manche Männer, ich meine damit energetisch, es geht ums Tun, Macher sein, um Durchsetzungskraft im Job, Härte.

Das darf jetzt alles gehen. Die göttlich weibliche Energie kommt zurück mit Intuition, Sein statt Tun, bedingungsloser Liebe und nicht linearem Denken. Das ist ganz wunderbar und ganz viel Heilung und Magie schwingt da mit, weil damit auch die männlich göttliche Energie befreit wird, also Dinge manifestieren zu können aus dem Herzen heraus. Eine Verbindung zu schaffen zwischen Herz und Verstand.

Wir Menschen sind dazu aufgerufen, sowohl die göttlich männliche als auch die göttlich weibliche Energie wieder in uns selbst zu vereinen, das bedeutet in uns selbst ganz zu werden. Je mehr ich beide Aspekte in mir selbst vereine, umso weniger projiziere ich nach außen und je weniger muss z.B. ein Partner den Anteil darstellen, den wir in uns selbst noch nicht leben. Damit werden auch die Beziehungen besser, weil weniger Erwartungen da sind und sich zwei gleichberechtigte und in sich ganze Partner treffen.

3. Wie fühlt sich das an, wenn man dem Ruf seiner Seele folgt?

Ich habe dreimal in meinem Leben mein Leben komplett umgeworfen um dem Ruf der Seele zu folgen. Ich bin in andere Städte gezogen, habe einen gut bezahlten Job gekündigt den viele toll fanden, Beziehungen beendet und sogar das Land in dem ich lebe gewechselt. Einfach ist das nicht immer gewesen, aber es war immer mit Expansion verbunden. Das Herz weitet sich mit Freiheit, das zu fühlen ist unglaublich. Mir hat dieses Leben bisher gezeigt dass sich jeder Mensch wirklich aussuchen kann, wie er oder sie lebt. Welchen Job er oder sie hat, in welcher Stadt oder in welchem Land man lebt, was man tun möchte. Und immer wieder die Spiegelung des eigenen Selbst zu sehen, also was spiegelt sich im Außen, das eigentlich meine eigene Energie ist?

Dem muss man sich wieder bewusst werden, also dass man sein Leben selbst in der Hand hat und seine eigene Energie ständig quasi manifestiert.

Wenn die Seele spricht geht es dabei nie um Dinge der unteren Chakren, also es geht nicht um Geld, Sicherheit, Sex oder Macht, denn die Seele ist rein und deren Botschaften sind auch rein. Die Seele ist daran interessiert dass du deine Potentiale entdeckst, deine Göttlichkeit, deine Intuition in dein Leben bringst, bedingungslos liebst – und zwar vor allem dich selbst und diese Integrität immer mehr in deinem Leben zeigst, in dem du der Angst keinen Raum mehr gibst.

Für mich geht es im Leben nicht um materielle Dinge, es geht darum sein eigenes Potential zu leben und der Seele zu folgen, Seelenaspekte wieder zu finden und sich als spirituelles und multidimensionales Wesen zu begreifen. Wer bereit ist, nach innen zu gehen, begibt sich auf die abenteuerlichste Reise, die uns das Leben bieten kann.

4. Wie schöpfst du Kraft für deinen Weg?

Ich habe meine eigene Praxis, die echt wichtig ist und meditiere viel. Ich liebe zudem das Chanten der Veden, die Frequenzen der Mantren sind so hoch und können so viel auslösen. In die Natur zu gehen ist immer wichtiger geworden für mich, ich habe eine besondere Beziehung zu Bäumen und Wasser und Steinen und der keltischen Energie Deutschlands. Ich habe Steine zu Hause mit denen ich meditiere. Kreativ sein kann mir auch Energie geben, Malen zum Beispiel. Zudem kann man holografisch mit seiner Energie arbeiten und das ist ungeheuer effektiv, es gibt da dreidimensionale Codes oder bestimmte hörbare Frequenzen die man einfach ansehen oder anhören kann und die viel verändern. Es gibt ganz neue Formen die Menschen entwickelt haben um unterbewusste negative Programme zu löschen. Das ist alles sehr spannend und ich habe viel davon ausprobiert und Einstellungen löschen können, die nicht mehr hilfreich für mich waren. Es gibt sogar Heiler die über Distanzen Energieübertragungen anbieten und auch das kann sehr viel bewegen. Es gibt so viele Möglichkeiten für Menschen ihre Frequenz zu verändern, man muss nur offen sein und wollen, dann findet man die richtigen Menschen oder Wege für sich selbst.

5. Hast du ein tägliches Ritual, um dich selbst zu nähren und wertzuschätzen?

Meine eigene Yogapraxis. Zur Zeit setze ich mich zudem morgens immer in die Sonne, weil meine innere Stimme das vorgibt. Danach fühle ich mich im wahrsten Sinne aufgeladen.

6. Was ist deine größte Angst? Was sind deine «magic tools» wenn die Angst kommt?

Wenn die Seele zu einem spricht, tut sie das ausschliesslich in einer höheren Vibration. Das bedeutet oft in Symbolen, Farben, Tönen, einer eher poetischen Sprache. Man kennt das aus Träumen. All das hat eine höhere Vibration als unsere Alltagssprache oder unsere normalen Gedanken. Wenn mir manchmal etwas kommt, dass nach außen kommuniziert werden soll, zum Beispiel auf Facebook oder so, habe ich noch immer manchmal die Angst was denn andere Leute von einem denken. Dann muss ich mich daran erinnern, dass es um die eigene Integrität geht und es egal ist, was andere denken. Zumal wir sowieso oft denken, dass sich andere mit uns beschäftigen, aber das eigentlich gar nicht der Fall ist. Wir sind die einzigen die uns in Wahrheit selbst daran hindern, wir selbst zu sein. Also mein Hilfsmittel ist dann tatsächlich ein Programm als solches zu erkennen, zu sagen, hallo Angst, ich erkenne dich an, du darfst da sein aber ich will wirklich nicht mehr meine Entscheidungen von dir abhängig machen und lasse dich jetzt gehen.

Wenn man energetisch arbeitet kommt zudem viel hoch. Ich hatte einmal alte karmische Erinnerungen, die hochkamen und mit dem Tod verbunden waren, aus alten Leben, und ich habe die Angst gespürt die mit dieser Erfahrung verbunden war. Das was mir dann oft hilft sind meine Steine, ich nehme sie in die Hände und ihre Energie beruhigt mich. Wir haben auch Katzen, Tiere und Babys helfen normalerweise auch dabei, das Herz offen zu halten. Mein Mann Kausthub Desikachar, der seit Jahrzehnten mit Energie arbeitet als Yogatherapeut, hilft mir in solchen Situation auch oft. Wenn das Herz offen ist, ist kein Platz für Angst.

7. Was macht eine starke Frau für dich aus? Nenne 3 Frauen, die dich inspirieren.

Atarangi Muru, eine Maori Heilerin aus Neuseeland, die auch Workshops für Frauen gibt. Diese Frau lebt komplett aus ihrem Herzen, jede Email, jeder Kontakt, es gibt nichts von ihr was nicht zumindest für mich eine bestimmte Frequenz von Liebe ausstrahlt. Meine Schwiegermutter Menaka Desikachar, weil sie unermüdlich und unablässig jeden Tag Menschen unterrichtet und Yogatherapiestunden gibt und dabei absolut geerdet geblieben ist. Da gibt es keine Arroganz oder irgendwelche Allüren, wie ich sie in westlichen Yogalehrern oft gesehen habe. Sie ist absolut normal. Zudem hat sie um unser Haus einen blühenden Garten geschaffen, jeden Tag haben wir wunderschöne Blüten überall. Meine Mutter Magdalena und meine Oma, weil sie ihr Leben lang alte und kranke Menschen besucht haben und versucht haben, diesen Menschen Liebe zu geben. Meine Oma hat zudem Menschen Heilwasser gebracht. Das berührt mich sehr und ich bewundere das, also diese Leben die getragen waren von Nächstenliebe.

8. Was können wir Frauen der Welt geben?

Die Rückkehr des Seins. Nicht tun wollen, sondern einfach sein. Den Raum für sich selbst und für andere halten. Heilen. Der intuitiven Stimme folgen und ihre Magie leben. Und vor allem zu lieben, zu lieben, zu lieben. Bedingungslos.

9. Wie stellst du dir eine weise Frau vor? Beschreibe dich in 30 Jahren. Wer schaut Dir entgegen?

Ich hoffe, dass ich mich immer weniger von meinem höheren Selbst abspalte. Das bedeutet, dass man nicht mal meditiert und dann hat man wieder den Alltag, sondern dass ich mein höheres Selbst in jedem Moment bin und lebe und Ängste keinen Raum mehr haben. Zudem das Geleitetsein von Liebe, eigentlich ist beides dasselbe, denn das höhere Selbst ist nichts anderes als die reine und bedingungslose Form der Liebe.

10. Welche 3 Inspirationen möchtest du anderen Frauen mit auf ihren Weg geben?

  1. Die eigenen Ahnen erforschen. Was waren deren Altare, deren Land, deren Gewässer? Wo haben sie gelebt? Was haben sie gemacht? Manchmal, wenn man an Orte kommt, die mit den Ahnen verbunden sind, hat man eine Verbindung zum Wald, dem dortigen Fluss, etc. Das kann sehr kraftvoll sein. Ich habe das selbst erlebt. Manchmal hilft es auch dabei, zu verstehen, warum man Dinge macht oder nicht macht, Dinge mag oder nicht mag, denn vielleicht hat die Urgroßmutter oder der Urgroßonkel etc. etwas getan, dass noch immer auf mein Leben einwirkt.

  2. Der eigenen Intuition Raum geben. Täglich. Täglich fühlen und spüren was die eigene Weisheit sagt. Nicht äußere Lehrer finden, sondern den eigenen inneren Lehrer. Ihr wisst alles selbst. Alles was ihr hier lest und von dem ihr sagt, oh ja, das fühle ich auch, ist eigentlich nur eine Reflexion von euch selbst. Am besten soll jeder, der dieses Interview liest, alle Fragen aus diesem Interview für sich selbst beantworten. Egal ob Mann oder Frau! :)

  3. Das höhere Bewusstsein und das Herz weiter zu entwickeln und zu öffnen. Und Wege zu finden, alte unbewusste Programme zu lösen um sich immer mehr sich selbst zu nähern. 

Herzlichen Dank für den Raum, der mir durch dieses Interview zu Teil wurde.

Danke dass du deine Gedanken mit uns teilst!

Evelyn Einhäuser ist Viniyoga teacher/therapist, Energy conduit und Heilerin. Mehr Information über Ihre Arbeit findest Du aktuell auf methuselahschool.com

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