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#1 Milena Klingel

Ergotherapeutin

Soul Sister Interview von Oktober 2016

1. Wer bist du und warum bist du hier?

Ich heiße Milena und ich bin Yogalehrerin, Ergotherapeutin und Mondtänzerin und ich bin hier auf diesem wunderschönen Planeten um Erfahrungen zu sammeln, tief zu empfinden und weit zu strahlen. Es wird immer deutlicher, dass ich gerne mit jungen Mädchen und Frauen arbeiten möchte, um die Weiblichkeit in mir, in dir und kollektiv zu heilen und unsere Kraft, Schönheit und Zartheit zu zelebrieren.


2. Was bedeutet für dich «weibliche Magie»?

Sich wieder ganz bewusst mit der eigenen Weiblichkeit zu verbinden, bedeutet für mich unsere zyklische Natur anzuerkennen und entsprechend unser Leben und natürlich auch unsere Yogapraxis danach auszurichten. Es heißt auch sich wieder einen heiligen Raum zu kreieren, um sich mit anderen Frauen vertrauensvoll zu verbinden und den weiblichen Aspekt in uns selbst zu nähren. Das bewusste und konsequente Kultivieren von Selbstliebe als zwingende Voraussetzung für wahre Frauensolidarität und Schwesternschaft ist ein Hauptaspekt in meiner Arbeit. Denn nur wenn wir aufhören uns zu vergleichen und uns selbst in unserer einzigartigen Schönheit erkennen, können wir Ängste und Konkurrenzkampf überwinden.

Das Mondtänzerinnen Projekt liegt mir besonders am Herzen, denn hier möchte ich für Mädchen und junge Frauen einen Raum kreieren, in dem über verschiedene Medien wie Yoga, Tanz, performatives Improvisieren, kreatives Schreiben etc… das Thema Weiblichkeit aufgegriffen wird. Das Mondtänzerinnen Projekt versteht sich als Initiations Ritual für Mädchen, die das erste mal ihre Monatsblutung bekommen und somit langsam zur jungen Frau heranreifen. Auf dieser Reise tun sich, wie ich aus eigener Erfahrung bestens in Erinnerung habe, so einige Herausforderungen und Stolpersteine auf. Als Mondtänzerinnen lernen die Mädchen, wie man diese Steine mit tänzerischer Anmut überwinden kann.

3. Wie fühlt sich das an, wenn man dem Ruf seiner Seele folgt?

Oftmals sehr beängstigend und so als würdest du den Boden unter den Füßen verlieren. Es ist nicht leicht die Komfortzone zu verlassen. Die Seele will wirklich ihren ganz individuellen Glanz versprühen und das bedeutet eben auch unter Umständen ein bisschen aus der Reihe zu tanzen. Die eigene Größe und Schönheit anzuerkennen ist wahrscheinlich eines der schwersten Aufgaben überhaupt.

Es kann bedeuten Menschen zu verlieren, von denen du dachtest sie seien Freunde. Es kann sein, dass andere genervt sind, sich abwenden, lachen, schlecht reden. Viel zu oft machen wir uns klein nur um zu gefallen. Wenn du dem Ruf deiner Seele folgst, dann lernst du nach und nach dich davon unabhängig zu machen was andere sagen. Das ist kein leichter Weg aber es lohnt sich in jedem Fall.

4. Wie schöpfst du Kraft für deinen Weg?

Ich übe regelmäßig Yoga, ich tanze wild und sinnlich, ich verbinde mich mit Tieren und ihren magischen Qualitäten, ich führe laut Selbstgespräche um Klarheit zu gewinnen (echt schräg ich weiß ;-)), ich höre laut Musik, fahre mit dem Fahrrad durch Berlin und tanke diese quirlige, bunte Lebenskraft, die von der Stadt ausgeht, ich fahre in die Natur und atme Prana, ich male, ich schreibe, ich treffe Freundinnen, ich bin alleine, ich koche und esse sehr gerne, ab und an erkunde ich unbekanntes Terrain, wage mich an den Abgrund und erlebe ganz bewusst die Intensität der Extreme.

5. Hast du ein tägliches Ritual, um dich selbst zu nähren und wertzuschätzen?

Selbstgespräche mit dem Spiegelbild :-)

6. Was ist deine größte Angst? Was sind deine «magic tools» wenn die Angst kommt?

Manchmal glaube ich wirklich meine größte Angst ist die, vor meiner eigenen Stärke und der damit einhergehenden Verantwortung. Ich kreiere aus diesem Grund mannigfaltige Dramen um mich selbst ein bisschen klein zu halten. Mein «magic tool» ist, mir genau das klar zu machen, mich selbst zu reflektieren und mir Zeit zu nehmen für das Selbststudium. Und was bei Angst sowieso immer hilft, ist die Hingabe an Gott. Ich mache mir klar, dass ich sicher und geliebt bin und alles so geschieht wie es sein soll, auch wenn ich den Sinn dahinter nicht verstehe.

7. Was macht eine starke Frau für dich aus? Nenne 3 Frauen, die dich inspirieren.

Eine starke Frau hat den Mut sich verletzlich zu zeigen, die Maske abzunehmen um andere zu inspirieren das Gleiche zu tun. Eine starke Frau geht in die Dunkelheit, sie betritt verbotenes Gelände und bahnt sich ihre eigenen Wege, sie scheut sich nicht vor Abgründen und springt ins Ungewisse voller Vertrauen. Sie weiss worum es hier geht und gibt alles um Liebe in ihrem Herzen zu kultivieren und in die Welt hinaus zu strahlen. Eine starke Frau kann kämpfen, wenn es drauf ankommt. Sie traut sich hässlich und ungeschminkt die Wahrheit zu sagen und gleichzeitig wunderschön und sanftmütig mit ihrer Fülle zu betören. Eine starke Frau ist verbunden mit ihrer sexuellen Kraft und nutzt diese als schöpferische Quelle.
Yim Wing Tsun: nach ihr wurde der Kung Fu Stil Wing Tsun benannt. Sie kämpft sehr anmutig und effizient. Sie besiegt den Mann, der sie aufgrund ihrer Schönheit bedroht hatte. Sie verinnerlicht die daoistischen Prinzipien.
Lagertha: nordische Kriegerin und lokale Herrscherin in Norwegen. Sie ist verbunden mit der Göttin, voller Liebeskraft, anmutig und stark.
Kali Ray: Yogameisterin und Gründerin von TriYoga

8. Was können wir Frauen der Welt geben?

Ich glaube, dass es in Zukunft immer mehr darum gehen wird die weiblichen, nährenden und fürsorglichen Qualitäten zu entwickeln, wenn wir diesen Planeten auch noch für die nächsten Generationen bewohnbar hinterlassen wollen.
Ohne schwarzmalerisch sein zu wollen, glaube ich, dass wir uns auf einen Wendepunkt zu bewegen, dessen Ausgang ungewiss ist. Es ist unsere Verantwortung den Krieg in uns selbst zu beenden. Uns endlich endlich so anzunehmen und zu lieben wie wir sind. Ganz bewusst auszutreten aus Neid, Vergleich und Konkurrenzkampf, indem wir unser ureigenes Potential entfalten und unsere Einzigartigkeit zelebrieren. Nur dann haben wir den Kopf und das Herz frei für die Herausforderungen, die unweigerlich auf uns warten. Wir Frauen können Sanftmut und Güte in die Welt tragen. Wir können unser Mitgefühl für alle Geschöpfe zu einer großen, weiten Liebe werden lassen und damit alles transformieren.

9. Wie stellst du dir eine weise Frau vor? Beschreibe dich in 30 Jahren. Wer schaut Dir entgegen?

Schöne Frage :-). In 30 Jahren bin ich 63 Jahre alt. Ich werde lange, blonde Haare haben und einen von der Yogapraxis gestärkten und flexiblen Körper. Ich werde es bis dahin endlich geschafft haben mir eine gewisse Struktur im Tagesablauf aufzubauen. Nichtsdestotrotz werde ich weiterhin spontan und crazy sein – keine Frage. Ich werde Vieles über die Liebe wissen und mein Wissen mit jüngeren Frauen teilen. Ich werde über meinen Tanz die Tiefe meines Verstehens zum Ausdruck bringen und auf geheimnisvolle Weise die Atmosphäre verzaubern, um so transformative Prozesse individuell und kollektiv in Gang zu setzen.

10. Welche 3 Inspirationen möchtest du anderen Frauen mit auf ihren Weg geben?

  1. Liebe deinen Körper! Er ist dein Tempel. Gönne dir jeden Tag mindestens 30 Min. nur um deinen Körper wertzuschätzen. Mit Massagen oder einer liebevollen, sanften Yogapraxis.

  2. Sei eine Mondtänzerin. Verbinde dich wieder mit deinem weiblichen Zyklus und mit der Mondin. Spüre die Kraft, die dann in dir entsteht und habe keine Angst dich in deiner vollen Größe und Schönheit zu zeigen.

  3. Sei zart wie eine Fee und stark wie eine Kriegerin. Tanze sinnlich und liebe liebe liebe.


Danke dass du deine Gedanken mit uns teilst!


Milena Klingel ist Yogalehrerin und Ergotherapeutin. Ihr Herzensanliegen ist es, dir dabei zu helfen wieder mehr deiner inneren Stimme zu vertrauen und im Alltag ein Leben voller Selbstliebe und Magie zu verwirklichen.
Mehr über Milena auf www.mondtaenzerin.com

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